
Das Schild
Du fährst auf der A61, irgendwo zwischen dem Westerwald und der Eifel, als plötzlich ein Schild auftaucht: „Maria Laach“ – klingt ein bisschen wie eine Mischung aus Maria, See und Mittelalter, oder? Was sich dahinter verbirgt, ist eine Abtei, die aussieht wie aus einem Fantasyfilm, eingebettet in ein uraltes Vulkanbecken – und mit Mönchen, die sogar ihren eigenen Bioladen betreiben.
Das Schild und sein Standort
Typische Route: Zwischen Köln und Koblenz – idealer Abstecher für Reisende in Richtung Süden oder Norden
Autobahn: A61
Ausfahrt: Wehr/Maria Laach (Ausfahrt 34)
Entfernung: ca. 4 km von der Autobahn

Das Ziel hinter dem Schild
Du stehst also auf dem Parkplatz, steigst aus und denkst: “Wow, das ist… ruhig.” Kein Verkehrslärm, kein Handygeplapper, nur das Zwitschern der Vögel und das Rauschen der Bäume am nahen See. Vor dir erhebt sich eine gewaltige, sechstürmige Basilika – nicht aufdringlich protzig, sondern ehrfurchtsvoll und erhaben. Willkommen in Maria Laach, einem Ort, der so viel mehr ist als nur ein Kloster.
Die Anfänge – Klostergründung mit Aussicht
Die Geschichte beginnt im Jahr 1093 – ein echtes Mittelalter-Highlight. Damals stiftete Pfalzgraf Heinrich II. von Laach zusammen mit seiner Frau Adelheid das Benediktinerkloster, um ein geistliches Zentrum zu schaffen. Es war eine Zeit, in der Adel gerne mit Gott ins Geschäft kam: Klosterbau gegen himmlische Fürsprache. Gute Investition, denn Maria Laach steht heute noch – und Heinrich II. ruht hier in der Krypta. Lebenslanges Wohnrecht inklusive.
Der Bau dauerte rund 60 Jahre, was für damalige Verhältnisse ziemlich fix war. Und was entstand? Ein architektonisches Juwel der romanischen Baukunst: dicke Mauern, klare Formen, Rundbögen, Zwillingstürme. Wer das Kloster sieht, versteht sofort, warum es manchmal liebevoll als „Kaiserdom der Eifel“ bezeichnet wird – auch wenn nie ein Kaiser hier gewohnt hat.


Architektur – Wenn Steine sprechen
Die Abteikirche Maria Laach ist ein Musterbeispiel für die rheinische Romanik: streng, harmonisch, fast ein wenig mystisch. Sechs Türme strecken sich in den Himmel, darunter die beiden markanten Westtürme, die dich beim Näherkommen sofort begrüßen. Die Fassade wirkt mächtig, fast wehrhaft – kein Wunder, denn Klöster waren im Mittelalter auch Festungen gegen wilde Zeiten.
Innen geht’s weiter: Die Kirche ist dreischiffig, mit gewölbten Decken, einem prachtvollen Hochchor und einer Krypta, die als echter Geheimtipp gilt. Dort unten – bei leiser Orgelmusik – spürst du den Atem von 900 Jahren Geschichte. Manche sagen, sie hätten hier innere Einkehr gefunden, andere einfach Gänsehaut.
Besonders beeindruckend: die Laacher Madonna – eine wunderschöne Holzfigur aus dem 14. Jahrhundert. Sie steht nicht im Mittelpunkt und drängt sich nicht auf. Aber wer sie entdeckt, bleibt stehen. Sie ist schlicht, würdevoll, und sie schaut so, als wisse sie mehr über dich, als du selbst.
Leben hinter den Klostermauern
Das Kloster ist kein Museum. Hier leben heute noch rund 20 Benediktinermönche, und sie haben gut zu tun. Sie folgen der Ordensregel des Heiligen Benedikt – „Ora et labora“, bete und arbeite – und das spürt man in jedem Winkel.
Was tun die Mönche? Nun, sie sind echte Multitalente:
- Landwirtschaft: Gärtnerei, Obstbau, Gewächshäuser – alles im Sinne nachhaltiger Kreisläufe
- Bildung: Die Mönche betreiben eine Akademie für Theologie, Spiritualität und Kultur
- Handwerk: In der hauseigenen Kunstschmiede entstehen Kreuze, Schmuck, sakrale Kunstwerke – einzigartig, handgemacht
- Verlag: Der „Verlag der Abtei Maria Laach“ publiziert Bücher über Religion, Philosophie und Kunst
- Gastfreundschaft: Pilger, Gruppen, Individualisten – alle sind willkommen
Und ja, man kann hier sogar Urlaub machen: Das SeeHotel Maria Laach bietet stilvolle Zimmer, eine fantastische Lage direkt am Kratersee – und manchmal sieht man beim Frühstück einen Mönch mit Teetasse am Fenster vorbeigehen.

Der Laacher See – Vulkankrater deluxe
Jetzt mal ehrlich: Welches Kloster hat bitte seinen eigenen Vulkansee? Der Laacher See ist etwa 3,3 km² groß, 51 m tief – und was viele nicht wissen: Er ist ein Maare-See, also ein mit Wasser gefüllter Vulkankrater. Vor rund 13.000 Jahren ist er ausgebrochen – so richtig mit Aschewolke bis nach Skandinavien. Heute brodelt nichts mehr… na ja, fast nichts.
Am Ostufer gibt es einen Ort, der sich „Mofettenfeld“ nennt. Hier steigen kleine CO₂-Blasen aus dem Seegrund – ganz natürlich. Ein bisschen unheimlich, ein bisschen faszinierend. Die Wissenschaft sagt: alles okay. Der Wanderer sagt: „Wow. Vulkan live.“
Der Klosterladen – Die himmlische Versuchung
Ein Besuch in Maria Laach ohne einen Abstecher in den Klosterladen? Undenkbar. Hier findest du:
- Bücher über Theologie, Natur und Kunst
- Klosterliköre, Honig, Tees, Seifen
- Handgeschmiedete Kreuze, Kerzenständer, Skulpturen
- Postkarten mit „Maria Laach bei Nebel“ – Bestseller!
- Und ja: Käsekuchen aus der Klosterküche
Besonders beliebt: Der Lavendelöl-Raumduft aus der Klostergärtnerei – eine Duftexplosion, die sogar gestresste Autopendler beruhigt. Ein Besucher schrieb auf Google: „Ich wollte nur eine Kerze, ging mit vier Flaschen Wein, zwei Seifen und Frieden im Herzen.“

Spiritualität – Auch für Zweifler ein Ort zum Innehalten
Ob du religiös bist oder nicht – Maria Laach berührt. Vielleicht, weil hier so viel Echtheit ist. Keine Show, kein Kitsch, kein Selfie-Spot-Festival. Einfach ein Ort, an dem man für einen Moment still wird.
Manche kommen zur Messe, andere zur Meditation. Manche nur für einen Kaffee am See. Aber alle gehen mit dem Gefühl: „Hier war was.“
Übrigens: Wer Lust hat, kann an geistlichen Tagen teilnehmen – Auszeiten mit Gesprächen, Gebet, Stille. Kein Zwang, kein Missionieren. Nur ein Angebot. Und das ist heute fast schon revolutionär.
Eine kleine Anekdote zum Schluss
Ein älterer Herr, den ich auf einer Bank am See traf, sagte: „Ich komme seit 30 Jahren jedes Jahr nach Maria Laach. Früher mit meiner Frau, jetzt allein. Ich sitze hier, schaue auf den See, denke an sie – und irgendwie ist sie dann da.“
Da hatte ich einen Kloß im Hals – und eine tiefe Ahnung davon, was dieser Ort für Menschen bedeuten kann.
Warum dieses Ziel besonders ist
Maria Laach ist kein Ort für lautes Sightseeing, sondern für stillen Respekt. Hier trifft romanische Architektur auf Vulkannatur, mittelalterlicher Geist auf modernes Klosterleben, Spiritualität auf gelebte Nachhaltigkeit. Ob du wanderst, fotografierst, betest oder einfach nur atmest – Maria Laach ist ein Geschenk.
Was Besucher sagen
Kritik? Selten – höchstens, dass das WLAN schwächelt. Aber hey, du bist in einem Kloster.
Praktische Hinweise
Eintritt: Kirche frei zugänglich. Führungen auf Anfrage (v.a. für Gruppen)
Öffnungszeiten: Täglich geöffnet, meist von 9–18 Uhr (Kirche), Shops variieren
Anfahrt: Von der A61 Abfahrt Wehr/Maria Laach, dann der Beschilderung folgen
Barrierefreiheit: Gelände teils barrierefrei, WC vorhanden
Parken: Großzügige Parkplätze (kostenpflichtig), auch für Reisebusse
Führungen: Möglich über die Klostergemeinschaft (Website beachten)
Besonderheit: Übernachten im SeeHotel Maria Laach – teils mit Blick auf den Kratersee!























Warum sich der Besuch lohnt
Maria Laach ist mehr als ein Kloster. Es ist ein Ort der Ruhe, der Kultur und der Natur – ein Gesamtkunstwerk inmitten eines erloschenen Vulkans. Wer eine Pause vom Alltag sucht, findet hier spirituelle Stille, ehrfürchtige Architektur und himmlischen Käsekuchen.
Umgebung und Empfehlungen
Laacher See – Spaziergang rund um den Kratersee (ca. 7 km, gemütlich)
Vulkanpark Infozentrum Plaidt – Lava live erleben!
Burg Olbrück – Mittelalterlicher Blickfang über dem Brohltal
Nürburgring – Für Adrenalin-Junkies (etwa 30 min Fahrt)
Andernach Geysir – Der höchste Kaltwassergeysir der Welt (kein Witz!)
Übernachten in der Nähe
SeeHotel Maria Laach – direkt am See, stilvoll, ruhig, bestens bewertet
Hotel Garni am Bowenberg (Niederzissen) – familiär & preiswert
Ferienwohnungen in Glees – perfekt für Wanderfreunde
Klosterherberge für Gruppen – auf Anfrage
Campingplatz Laacher See – für Naturfans direkt am Wasser
Weiterführende Links
Offizielle Website der Abtei Maria Laach
Quellen:

